Jetzt neu - Band 2: Wie sind eigentlich die...
Armin Wunderli: Kirchengeschichte Band 2
Pietismus, Herrnhuter, Methodisten, Erweckungsbewegungen, Pfingsbewegeung, ...
Artikel-Nr.: GG-TGSKU3
Armin Wunderli
Geschlechter-Gleichberechtigung in der Kirche und was die Bibel dazu (nicht) sagt
Aus dem Vorwort zu "ihm gegenüber" vom Autor Armin Wunderli:
„Dürfen Frauen predigen?“
„Ist die Leitung der Gemeinde nur Männern vorbehalten?“
Oder etwas allgemeiner: „Gibt es in der Bibel eine Hierarchie der Geschlechter, aus welcher sich Regeln für den Dienst in der Gemeinde ableiten lassen?“
Solche und ähnliche Fragen werden immer wieder gestellt und bisweilen recht hitzig diskutiert.
So tragen manche Bücher zu diesen Themen die Bibel zumindest im Untertitel:
- „Die Frau in Amt und Würden. Gleichberechtigung auf Grundlage der Bibel.“
- „Yes, she can! Die Rolle der Frau in der Gemeinde. Ein bibelfestes Plädoyer.“
- „Lehrverbot für Frauen. Was Paulus wirklich meinte.“
...Tatsächlich lassen viele Stellen unterschiedliche Interpretationen zu. ... So ist es beispielsweise wesentlich, dass ich diesen Beitrag als Mann schreibe und nicht als Frau. Da ich ein Mann bin, habe ich nicht mit Einschränkungen im Dienst zu rechnen. Ich darf predigen und als Pastor arbeiten, wenn ich das gerne möchte. In den biblischen Texten wird die Sichtweise des Mannes ausreichend berücksichtigt. Es könnte in meinem Interesse sein, den Status quo einer konservativen Gemeinde beizubehalten.
Tatsächlich liegt das nicht in meinem Interesse, da es mir ein Anliegen ist, Gemeinden zu bauen, die keinen Fremdkörper in der westeuropäischen Kultur darstellen. Das tun sie aber, wenn sie Frauen in ihrem Dienst einschränken.
...Ich halte es zudem für wesentlich, dass in der Predigt und in der Gemeindeleitung die Ansicht der Frauen, die oft mehr als die Hälfte der Gemeindeglieder ausmachen, angemessen vertreten wird, und das geht nur, wenn Frauen an diesen Diensten in ausreichendem Maße beteiligt sind. Ideal wäre aus meiner Sicht eine Quote von fünfzig Prozent.
Meine Sicht ist aber zweitrangig. Wenn man die Bibel als Wort Gottes liest, ist sie die Instanz, die das entscheidet, und nicht meine persönlichen Wünsche. Bibeltexte sind jedoch immer interpretationsbedürftig. Ich muss mir deshalb meine eigenen Denkvoraussetzungen, Wünsche und Traditionen bewusst machen. Die verschiedenen Interpretationen muss ich verglei-chen, um zu verhindern, dass ich mich nur in meinen eigenen „Denkbahnen“ bewege.